Die »Lehrworte des Neagoe Basarab an seinen Sohn Theodosius«

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Zwischen orthodoxer Konformität und politischem Pragmatismus: Die Walachei im 16. Jahrhundert

Quellentext

Pass also auch auf das Folgende auf, mein Sohn, denn die Heilige Schrift gebietet, den Ketzern abzusagen, mit ihnen keinen näheren Umgang zu pflegen oder sich mit ihnen sogar allzu viel zu unterhalten. Aber umso mehr bist du dazu verpflichtet, den Heiden aus dem Weg zu gehen, die Gott nicht kennen und keine Taufe haben […]. Denn diese sind die Feinde des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus und sie verunglimpfen seinen heiligen Namen.

[...]

Du sollst dich nicht schämen oder zu stolz sein und in deinem Herzen denken: »Da ich Fürst bin, wie soll ich denn die Bojaren nach Rat fragen, solange sie mir eigentlich Untertanen sind?« Denn auch die Bojaren sind Diener Christi und es könnte sein, dass manche von ihnen offener für die Eingebung Gottes sind als du es bist. Denn jeder Fürst, der seine Bojaren nicht um Rat fragt, macht einen Fehler. Der Apostel Paulus selbst beteuert und bezeugt: »Keineswegs können wir unseren Vätern das Wasser reichen!« und Jesus Christus sagt ebenfalls im Evangelium: »Oh weh jenem, der sich selbst berät und keinen anderen fragt!«


Bibliographie

Das altrumänische Original, nach dem diese Übersetzung angefertigt wurde: Neagoe BASARAB, Învățăturile lui Neagoe Basarab către fiul său Theodosie, hg. v. Florica MOISIL / Dan ZAMFIRESCU, Bukarest 21984, S. 58 bzw. S. 164. Übersetzung von Mihai-D. Grigore.