Ein Polnischer Jud, 1703

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Die visuelle Ordnung der frühneuzeitlichen Gesellschaft: Jüdische Kleiderordnungen

Bildquelle

© HAB Wolfenbüttel <http://diglib.hab.de/drucke/wt-4f-93/start.htm> CC BY-SA 3.0 DE

Der hier in einem Kostümbuch des 18. Jahrhunderts abgebildete polnische Jude trägt einen für polnische Juden typischen Gehrock (żupan) mit Webgurt und typisch polnische Schuhe, dafür sind der Kragen, die langen Hosen und die Kopfbedeckung, ein flacher oft Schabbes-Deckel genannter Hut, typisch für die Kleidung deutscher Juden dieser Zeit. Man kann vermuten, dass der Nürnberger Kupferstecher einen reisenden polnischen Juden abbildete, der sich auf seiner Reise einige neue Kleidungsstücke zugelegt hatte.[1]

Bibliographie

Neu-eröffnete Welt-Galleria: Worinnen sehr curios und begnügt unter die Augen kommen allerley Aufzüg und Kleidungen unterschiedlicher Stände und Nationen: Forderist aber ist darinnen in Kupffer entworffen Die Kayserl. Hoffstatt in Wien / Wie dann auch Anderer hohen Häupter und Potentaten; Biß endlich gar auf den mindesten Gemeinen Mann / Mit sonderm Fleiß zusammen gebracht / Von Abraham a Sancta Clara. Und von Christoph Weigel in Kupffer gestochen. Nürnberg 1703, Nr. 71.

Anmerkungen

  1. Siehe: Tamar SOMOGYI, Die Schejnen und die Prosten. Untersuchungen zum Schönheitsideal der Ostjuden in Bezug auf Körper und Kleidung unter besonderer Berücksichtigung des Chassidismus, Berlin 1982, S. 160f.