Religion und Politik. Eine Quellenanthologie zu gesellschaftlichen Konjunkturen in der Neuzeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik in Europa wird seit geraumer Zeit intensiv diskutiert. In den Debatten spiegelt sich eine nachhaltige Veränderung in der Selbstwahrnehmung gegenwärtiger Gesellschaften wider. Denn religiöse Überzeugungen und Symbolwelten besitzen offenbar auch in sich als säkular verstehenden Verfassungs- und  Rechtsordnungen ein dauerhaftes und fallweise konfliktträchtiges gesellschaftspolitisches Mobilisierungspotential.<ref>Vgl. WILLEMS, Ulrich / MINKENBERG, Michael, Politik und Religion im Übergang – Tendenzen und Forschungsfragen am Beginn des 21. Jahrhunderts, in:  dies. (Hg.), Politik und Religion, Wiesbaden 2003 (PVS Sonderheft 33/2002), S. 13–41.</ref> Die zeitdiagnostische Deutung dieses Phänomens ist im Detail heftig umstritten. Grundsätzlich zeichnen sich die wissenschaftlichen Deutungsdebatten jedoch durch ein lebhaftes Interesse aus, langfristige Entwicklungen in die Analyse des Phänomens mit einzubeziehen.<ref>Vgl. POLLACK, Detlef / GÄRTNER, Christel / GABRIEL, Karl (Hg.), Umstrittene Säkularisierung: Soziologische und historische Analysen zur Differenzierung von Religion und Politik, Berlin 2012</ref> Neben Kontinuitäten treten damit Transformationen in den gesellschaftlichen Verhältnisbestimmungen von Religion und Politik in den Blick, die »durch Gegenläufigkeiten, Rückschläge, kulturelle Pfadabhängigkeiten und von Akteurskonstellationen abhängige Zufälligkeiten gekennzeichnet« sind.<ref>POLLACK, Detlef / SPOHN, Ulrike / GUTMANN, Thomas / BASU, Helene / WILLEMS, Ulrich, Einleitung, in: dies. (Hg.), Moderne und Religion. Kontroversen um Modernität und Säkularität, Bielefeld 2013, S. 9–23, S. 12.</ref>
 
Die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik in Europa wird seit geraumer Zeit intensiv diskutiert. In den Debatten spiegelt sich eine nachhaltige Veränderung in der Selbstwahrnehmung gegenwärtiger Gesellschaften wider. Denn religiöse Überzeugungen und Symbolwelten besitzen offenbar auch in sich als säkular verstehenden Verfassungs- und  Rechtsordnungen ein dauerhaftes und fallweise konfliktträchtiges gesellschaftspolitisches Mobilisierungspotential.<ref>Vgl. WILLEMS, Ulrich / MINKENBERG, Michael, Politik und Religion im Übergang – Tendenzen und Forschungsfragen am Beginn des 21. Jahrhunderts, in:  dies. (Hg.), Politik und Religion, Wiesbaden 2003 (PVS Sonderheft 33/2002), S. 13–41.</ref> Die zeitdiagnostische Deutung dieses Phänomens ist im Detail heftig umstritten. Grundsätzlich zeichnen sich die wissenschaftlichen Deutungsdebatten jedoch durch ein lebhaftes Interesse aus, langfristige Entwicklungen in die Analyse des Phänomens mit einzubeziehen.<ref>Vgl. POLLACK, Detlef / GÄRTNER, Christel / GABRIEL, Karl (Hg.), Umstrittene Säkularisierung: Soziologische und historische Analysen zur Differenzierung von Religion und Politik, Berlin 2012</ref> Neben Kontinuitäten treten damit Transformationen in den gesellschaftlichen Verhältnisbestimmungen von Religion und Politik in den Blick, die »durch Gegenläufigkeiten, Rückschläge, kulturelle Pfadabhängigkeiten und von Akteurskonstellationen abhängige Zufälligkeiten gekennzeichnet« sind.<ref>POLLACK, Detlef / SPOHN, Ulrike / GUTMANN, Thomas / BASU, Helene / WILLEMS, Ulrich, Einleitung, in: dies. (Hg.), Moderne und Religion. Kontroversen um Modernität und Säkularität, Bielefeld 2013, S. 9–23, S. 12.</ref>

Version vom 11. Oktober 2016, 10:08 Uhr

Themen der Quellenanthologie

Einleitung

Christopher Voigt-Goy


Die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Politik in Europa wird seit geraumer Zeit intensiv diskutiert. In den Debatten spiegelt sich eine nachhaltige Veränderung in der Selbstwahrnehmung gegenwärtiger Gesellschaften wider. Denn religiöse Überzeugungen und Symbolwelten besitzen offenbar auch in sich als säkular verstehenden Verfassungs- und Rechtsordnungen ein dauerhaftes und fallweise konfliktträchtiges gesellschaftspolitisches Mobilisierungspotential.[1] Die zeitdiagnostische Deutung dieses Phänomens ist im Detail heftig umstritten. Grundsätzlich zeichnen sich die wissenschaftlichen Deutungsdebatten jedoch durch ein lebhaftes Interesse aus, langfristige Entwicklungen in die Analyse des Phänomens mit einzubeziehen.[2] Neben Kontinuitäten treten damit Transformationen in den gesellschaftlichen Verhältnisbestimmungen von Religion und Politik in den Blick, die »durch Gegenläufigkeiten, Rückschläge, kulturelle Pfadabhängigkeiten und von Akteurskonstellationen abhängige Zufälligkeiten gekennzeichnet« sind.[3]

Aufbau der Quellenanthologie

Anmerkungen

<references>

  1. Vgl. WILLEMS, Ulrich / MINKENBERG, Michael, Politik und Religion im Übergang – Tendenzen und Forschungsfragen am Beginn des 21. Jahrhunderts, in: dies. (Hg.), Politik und Religion, Wiesbaden 2003 (PVS Sonderheft 33/2002), S. 13–41.
  2. Vgl. POLLACK, Detlef / GÄRTNER, Christel / GABRIEL, Karl (Hg.), Umstrittene Säkularisierung: Soziologische und historische Analysen zur Differenzierung von Religion und Politik, Berlin 2012
  3. POLLACK, Detlef / SPOHN, Ulrike / GUTMANN, Thomas / BASU, Helene / WILLEMS, Ulrich, Einleitung, in: dies. (Hg.), Moderne und Religion. Kontroversen um Modernität und Säkularität, Bielefeld 2013, S. 9–23, S. 12.